Fallstudie

Verifizierung der geplanten Tunnelbeleuchtung durch Vor-Ort-Lichtmessungen

Öffentliche Beleuchtung, Tunnelbeleuchtung mit Lichtmessungen

PROJEKTINFORMATIONEN

Bezeichnung

Verifizierung der geplanten Tunnelbeleuchtung durch Vor-Ort-Lichtmessungen

Ort

Tunnel Walchshof S10, Österreich

Zweck

Öffentliche Beleuchtung, Tunnelbeleuchtung mit Lichtmessungen

Bauende

2025

Objekt

Der Walchshofer Tunnel befindet sich in Oberösterreich nahe der Grenze zur Tschechischen Republik an der österreichischen Schnellstraße S10. Er besteht aus zwei Tunnelröhren, die jeweils über zwei Fahrstreifen in Richtung Prag bzw. Linz verfügen.
Die Leuchten sind in zwei Reihen angeordnet – eine für die Innenstreckenbeleuchtung und eine für die Einfahrtsbeleuchtung.
Aufgabe war es, die bestehenden Retrofit-Lösungen zu ersetzen und mittels lichttechnischer Messungen nachzuweisen, dass die mit den neuen Retrofits durchgeführte Lichtberechnung sämtliche in der Ausschreibung geforderten Kriterien erfüllt.

Herausforderung

Gemäß der österreichischen RVS 09.02.41 („Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen“) sind nach Installation neuer Leuchten oder Austausch von Retrofits in Straßentunneln verpflichtend Lichtmessungen auf der Tunnelfahrbahn und an den Wänden durchzuführen.

Ziel der Messungen ist:

  • Zu bestätigen, dass die durchgeführten Berechnungen die Ausschreibungskriterien erfüllen:
  • die geforderte Gesamt- und Längsgleichmäßigkeit
  • die geforderten Beleuchtungs- und Leuchtdichtewerte
  • Die Genauigkeit der berechneten Ergebnisse zu überprüfen
  • Zu bestätigen, dass die eingesetzte Optik korrekt ausgerichtet ist

Die Messungen werden ausschließlich nachts und bei trockenen Bedingungen durchgeführt, um Genauigkeit sicherzustellen und äußere Einflüsse wie Tageslicht oder Reflexionen nasser Oberflächen auszuschließen.

Die Beleuchtungsstärke wird in allen Tunnelzonen (Einfahrts-, Übergangs-, Innen- und Ausfahrtszone) gemessen – abhängig von Tunnellänge und Anzahl der Fahrstreifen – um vergleichbare und standardisierte Ergebnisse zu erzielen.

DIE LÖSUNG

Da es sich beim Tunnel Walchshof um einen langen Tunnel ohne Pannenbucht handelt, wurde gemäß RVS eine Messmethodik mit klar definierten Messpunkt-Rastern angewendet:

  • Für Tunnel mit zwei Fahrstreifen besteht das Messfeld aus 7 Punkten in Längsrichtung und 6 Punkten in Querrichtung, also insgesamt einem Raster von 7×6 Messpunkten.
  • Für die Tunnelwände wurde ein Messraster von 4×3 Punkten in Höhen von 0,20 m, 1 m und 2 m über der Fahrbahn verwendet; in Längsrichtung werden nur die ungeraden Punkte (1, 3, 5, 7) gemessen. Beide Wände – rechts und links – werden erfasst.

Tabelle 1 zeigt ein Beispiel für den Tunnel Walchshof in Fahrtrichtung Prag, in dem ein Vergleich zwischen den geforderten Werten der Ausschreibung, den softwareberechneten Werten und den vor Ort gemessenen Werten vorgenommen wurde. Die Ergebnisse sind für die Einfahrtszone (EFB) und Innenzone (ISB) sowohl für die Fahrbahn als auch für die Wände (RW – rechte Wand, LW – linke Wand) dargestellt.

                                                                                   Tabelle 1: Tunnel Walchshof – Messergebnisse

Gemessene Zonen nach Fahrtrichtung Minimale Ausschreibungsvorgaben Softwareberechnet Vor Ort gemessen
  Leuchtdichte (cd/m²)
EFB Prag 188 cd/m² 195,7 cd/m² 231,36 cd/m²
EFB Prag – RW 94 cd/m² 182,3 cd/m² 176,75 cd/m²
EFB Prag – LW 94 cd/m² 182,3 cd/m² 200,21 cd/m²
ISB Prag 3,3 cd/m² 4,28 cd/m² 9,77 cd/m²
ISB Prag – RW 2,4 cd/m² 5,54 cd/m² 5,55 cd/m²
ISB Prag – LW 2,4 cd/m² 7,68 cd/m² 11,37 cd/m²
  Beleuchtungsstärke (lx)
EFB Prag 1679 lx 1815,95 lx 1945,75 lx
EFB Prag – RW 608,1 lx 907,61 lx 1107,5 lx
EFB Prag – LW 609 lx 909 lx 992,6 lx
ISB Prag 44 lx 62,7 lx 73,725 lx

Vorteile für den Investor

  • Die Vor-Ort-Messungen bestätigten die Zuverlässigkeit der mittels Software berechneten und geplanten Tunnelbeleuchtung.
  • Die Messungen wurden mit kalibrierten Instrumenten unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt und liefern genaue, zuverlässige Ergebnisse, die die korrekte Ausrichtung der Optiken und die Einhaltung der vorgeschriebenen Kriterien bestätigen.
  • Sie zeigten, dass die Ergebnisse in bestimmten Fällen erheblich variieren können – was die Notwendigkeit hochwertiger und präziser Informationen über die Fahrbahnart und den Reflexionskoeffizienten unterstreicht, da diese den größten Einfluss auf die Messparameter haben.
  • Die Verkehrssicherheit im Tunnel wird gewährleistet.
  • Das Risiko zusätzlicher Kosten und Nacharbeiten wird reduziert

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